Sonntag, 12. August 2012

Langsamstes Konzert der Welt

Cage Festival Premiere: Halberstadt: Ein Haus voller Musik 5. bis 9. September 2012

Halberstadt (jcos). John Cage war nie in Halberstadt und doch ist diese Stadt in Sachsen-Anhalt mit ihren historisch bedeutenden Kunstschätze seit mehr als einem Jahrzehnt tief mit seinem Werk verbunden.
Die 639 Jahre dauernde Aufführung seines Orgelwerks ORGAN2/ASLSP in der ehemaligen Klosterkirche St. Burchardi fasziniert Menschen aus aller Welt und ist ein Anziehungspunkt ganz im Sinn der Offenheit Cages.

Versuche, aus jedem Käfig (cage) zu entkommen, in dem du dich gefangen findest. (Cage)
In einem Crossover der Künste findet ein 5tägiges Festival mit 14 Veranstaltungen statt.
Internationale Künstler aus Kanada, Schweden, Holland, Österreich, der Schweiz und Deutschland wurden zur Zusammenarbeit mit den bedeutenden Kulturinstitutionen Halberstadts – Domschatz, Nordharzer Städtebundorchester und Moses Mendelssohn Akademie – eingeladen.
Getreu Cages Motto – Jeder Mensch bildet das Zentrum seines eigenen Universums – bietet das Programm Künstlern und Besuchern Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung ihrer Wahrnehmung und Fantasie:
Cage plus Zeit, Stille, Klangsteine, Musikbilder, Experiment, Freunde, Freiheit, Orakel, Spiritualität, Mittelalterliche Musik und Neue Werke sowie Improvisation, Theologie und junge Meister sind Schwerpunkte des Festes, das Cages Kunst schöpferisch weiterdenkt.

John Cage was here
Die mit Cage verbundenen Aufbrüche des 20. Jahrhunderts werden mit Vergangenheit und Zukunft, historischer Kunst und zeitgenössischem Schaffen, verzahnt. Die Linien der Musik führen von Weggefährten wie Dieter Schnebel zu Freunden der nachfolgenden Generationen wie Hope Lee, Karin Hausmann, Elke Swoboda, Hiromi Ishii, Babette Koblenz und Clemens Thomas.
An die bildnerischen Arbeiten Cages knüpfen die synästhetischen Musikbilder Brigitte Wiegmanns und die klingenden Steine Arthur Schneiters an.

Sound of Silence
Auf dem magisch anmutenden Gelände des ehemaligen Burchardiklosters wird in einem Openair-Konzert Cage mit Mittelalterlicher Musik der Heideklöster, mit Tanz und Neuen Werken kombiniert.
Im Festgottesdienst ist Cages „Credo in US“ Ausgangspunkt für eine Predigt. Im Gesprächskonzert der Evangelischen Akademien Sachsen-Anhalt in Wittenberg und Hofgeismar erwürfelt das Publikum nach den Cageschen Zufallsprinzipien eine Partitur, die von dem schwedischen Pianisten Duo Dominique unmittelbar uraufgeführt wird.

Stille und Vielfalt
Cages Begriff der Freiheit setzt Achtsamkeit und unbedingten Respekt vor jedem anderen voraus. Er hat damit hohe gesellschaftliche Relevanz. Dieses Anliegen erfahrbar zu machen, wird auch unterstützt von den Ausbildungsstätten Alpen Adria Universität (A) und den Musikhochschulen in Würzburg und Bremen. Junge Musiker, Komponisten und Wissenschaftler erhalten vielfältige Zugänge zum Werkverständnis und stellen eigene Arbeiten vor. Bereits zum zweiten Mal wird nach einem 4tägigen Meisterkurs der John-Cage-Preis Halberstadt für die Interpretation Neuer Musik ausgelobt.

Bis ich sterbe, wird es Klänge geben. Und sie werden nach meinem Tod weiter da sein…
Die musikalische Vision der viele Generationen überdauernden Aufführung von ORGAN2/ASLSP wird oft mit Luthers Hoffnungswort „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen“ in Verbindung gebracht. In einem Festakt an Cages Geburtstag wird das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt Halberstadt als Ausgewählter Ort 2012 von der Initiative Deutschland – Land der Ideen in der Sparte Kultur ausgezeichnet.

…Es gibt nichts zu fürchten hinsichtlich der Zukunft der Musik. (Cage)
Die eindrucksvollen Aufführungs- und Ausstellungsorte verbinden Cage in einzigartiger Weise mit Halberstadt und laden ein, ein interdisziplinäres Fest für Musik- und Kunstliebhaber, Cageianer und Flaneure, in einem Haus voller Musik zu feiern.


Veranstalter:
John-Cage-Orgel-Stiftung Halberstadt
Am Kloster 1, D-38820 Halberstadt
Telefon: +49 (0) 3941/ 621620
info@aslsp.org, www.aslsp.org



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