Donnerstag, 28. November 2013

Gentechnik-Mais doch nicht sicher: Behörde zieht Bewertung zurück

Es ist ein bisher einmaliger Vorgang: die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat ihre Bewertung einer gentechnisch veränderten Maissorte zurückgezogen. Noch im März hatten ihre Experten behauptet, der transgene Mais 59122 der US-Agrochemiekonzerne Dow und Dupont sei genauso sicher wie konventionelle Pflanzen.

Doch nun gebe es „neue wissenschaftliche Informationen“, teilte die Behörde am Donnerstag auf ihrer Website mit. Die Annahme, Schmetterlinge und Bienen würden durch den Mais nicht geschädigt, könne daher nicht so stehen gelassen werden. Sie empfiehlt nun, weitere Studien durchzuführen. Kritische Beobachter hatten schon vorher vor den Risiken von „Herculex“, wie der Mais auch heißt, gewarnt und gravierende Mängel in der Risikobewertung festgestellt.

Der Gentechnik-Mais 59122 darf bereits seit 2007 in die EU importiert und als Futter- und Lebensmittel verwendet werden. Die Genehmigung gilt jedoch nicht für den Anbau in der Union. Eine entsprechende Zulassung hatten die US-Biotechnologiefirmen Pioneer (Dupont) und Mycogen Seeds (Dow) aber auch beantragt.

Im März gab die EFSA, die für die Risikobewertung nicht nur bei Gentechnik zuständig ist, ihre Empfehlung ab: Herculex sei sicher und könne aus ihrer Sicht zum Anbau zugelassen werden. Nun hat sie diese Stellungnahme korrigiert. Es gebe eine „Lücke“ in den wissenschaftlichen Daten: offenbar kann die Behörde daher nicht mehr ausschließen, dass Bestäuber wie Honigbienen durch das Gift, das die Gentechnik-Pflanze absondert, geschädigt werden. Herculex setzt einerseits mehrere Insektizide frei, andererseits ist der Mais resistent gegen das chemische Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat.

Es sei das erste Mal, dass die umstrittene EU-Behörde eine ihrer Bewertungen einer transgenen Pflanze zurückzieht, schrieb das kritische Testbiotech-Institut heute in einem Newsletter. Testbiotech hatte schon im April auf zahlreiche Missstände in dem EFSA-Papier zu Herculex hingewiesen. Nicht nur, dass viele Daten von der Industrie selbst und ihrer Lobby-Organisation, dem International Life Sciences Institute, stammten. Auch seien Schwankungen in den Giftmengen, die die Pflanze produziert, nicht berücksichtigt worden. Dies könne jedoch Auswirkungen auf nützliche Insekten haben. Zudem verwies Testbiotech darauf, dass gängige Standards bei den Fütterungsstudien nicht eingehalten worden seien. Auch deutsche Behörden hatten sich kritisch geäußert: so seien die Effekte der Pflanzengifte teils nicht statistisch ausgewertet und nur kurze Untersuchungen durchgeführt worden.

Die EFSA steht immer wieder in der Kritik, weil viele ihrer Experten enge Kontakte zur Industrie haben. Bei den 19 Mitgliedern des Gentechnik-Gremiums liegen bei mindestens 11 Hinweise auf Interessenkonflikte vor, wie aus einem im Oktober veröffentlichten Bericht von Corporate Europe Observatory hervorging. [dh]

EFSA: Statement of the GMO Panel: Statement on maize 59122 for cultivation (21.11.13)
Testbiotech: Kritische Stellungnahme zu Mais 59122 (27.04.13)
Infodienst Dossier: Die EFSA - Probleme mit der Risikoprüfung von Gentechnik



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Bioland gründet Nachwuchsorganisation

Fulda/Mainz, 28.11.2013. Am 26. November hat sich das „Junge Bioland e.V.“ im Rahmen der Bioland-Bundesdelegiertenversammlung in Fulda gegründet. Das teilte die Bioland-Pressestelle mit. In der Nachwuchsorganisation können junge Leute aktiv am Verbandsleben teilnehmen und die Zukunft von Bioland mitgestalten.

„Wir sind ein politischer Verband, sowohl was die Frage nach der Landwirtschaft der Zukunft angeht, als auch nach der konkreten Weiterentwicklung des Biolandbaus. Bei diesen Zukunftsfragen sind doch vor allem die Menschen gefragt, die die Antworten auch mittragen sollen. Daher ist es so wichtig, dass nun die Jungen bei Bioland eine Organisation und ein Sprachrohr gebildet haben. Die Jungen sind unsere Zukunft!“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge.

Das Junge Bioland ist ein Zusammenschluss engagierter Landwirte, Gärtner, Imker sowie anderer im Biolandbau aktiver Menschen unter 35 Jahren. Gemeinsam diskutieren sie Themen der Verbands- und Agrarpolitik, organisieren Weiterbildungen und Exkursionen und bieten eine Plattform zur Vernetzung der jungen Bioländer. „Das Junge Bioland bietet eine tolle Chance, andere junge Biolandwirte zu treffen und von- und miteinander zu lernen. Oft stehen wir im Norden und Süden Deutschlands vor den gleichen Herausforderungen und wissen nur nichts voneinander“, sind sich die beiden Vorsitzenden, Anna Marie Rudolf und Judith Strotdrees einig.






Wie auch der Gesamtverband ist das Junge Bioland regional in neun Regionen aufgeteilt. Ein gewählter zwei- bis vierköpfiger Vorstand vertritt die Interessen auf Bundesebene. Auch ein Sitz im Bioland-Präsidium ist den Jungen sicher – die Vorsitzende arbeitet gleichberechtigt als eines der 15 Präsidiumsmitglieder in der Verbandsspitze mit.

Mitmachen können alle, die regelmäßig auf einem Biolandbetrieb arbeiten, z.B. als Lehrling oder studienbegleitend.



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Mittwoch, 27. November 2013

Agrarmarkt oder Monopoli?

Ob Saatgut, Pestizide, Tiermedikamente oder Futtermittel – die Agrarmärkte werden von einer Handvoll Konzernen dominiert. Und während die Oligopole gefestigt werden, wird es immer schwieriger, Licht ins Dickicht zu bringen.

Dass Wirtschaftswissenschaftler annehmen, ein Markt sei nicht gesund, wenn mehr als die Hälfte von vier Unternehmen kontrolliert wird, müsste im Landwirtschaftsbereich alle Alarmglocken läuten lassen.

Mehr: http://www.keine-Gentechnik.de
Informationsdienst Gentechnik


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Samstag, 23. November 2013

EU-Kommission spricht sich für neuen Gentechnik-Mais aus

Wie von Beobachtern im Vorfeld erwartet, hat sich die EU-Kommission für den Anbau einer neuen Gentechnik-Pflanze auf Europas Äckern ausgesprochen.

Weder die Kritik europäischer Wissenschaftler noch die Ablehnung der Gentechnik-Produkte im Handel und in der europäischen Bevölkerung hatte auf die Entscheidung Einfluss. Nun ist es am EU-Umweltministerrat, die Anbau-Entscheidung abzuwenden.

Mehr... Informationsdienst Gentechnik
Marienstraße 19-20 | 10117 Berlin | 030.28482.304 | info@keine-gentechnik.de | www.keine-gentechnik.de


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Freitag, 22. November 2013

Die große Ökostrom-Bremse

Bundesumweltminister Altmaier möchte im Namen der Union die Entwicklung der erneuerbaren Energien und damit eine weltweit beispiellose Erfolgsgeschichte hart ausbremsen.

„Es muss erstmals einen verbindlichen Ausbaupfad für erneuerbare Energien geben“, sagt Peter Altmaier dem Magazin Focus - und meint damit verbindliche Obergrenzen für die deutsche Ökostrom-Produktion. Angesichts der Tatsache, dass das EEG aus den Reihen der Union gerne als „planwirtschaftliches“ Instrument verunglimpft wird, wirkt diese Forderung nahezu grotesk.



Gerade jetzt, wo sich die Erneuerbaren im Vergleich zu fossilen Erzeugungsformen als die flexiblere, effizientere und rentablere Form der Energiegewinnung durchsetzen, möchte die Union fixe Ausbaugrenzen festlegen. Von dieser Entwicklung profitieren ausschließlich die Energieriesen, deren Marktanteile durch die dezentrale und kleinteilige Struktur der Erneuerbaren stetig schrumpfen. Offenbar fällt die Lobbyarbeit der großen Energiekonzerne im Umweltministerium auf fruchtbaren Boden.

Wir lassen uns die Energiewende nicht kaputtmachen - dafür demonstrieren wir am 30. November in Berlin. Mit tausenden Menschen umzingeln wir lautstark das Kanzleramt. Beteiligen auch Sie sich an der Demonstration, Busse fahren aus ganz Deutschland.

Mehr Informationen zur Energiewende-Demo
http://umweltinstitut.org/energie--klima/allgemeines-energie--klima/energiewende-demo-nov.-2013-1138.html


Strahlenschutzkommission empfiehlt Ausweitung der Evakuierungszonen

Die deutsche Strahlenschutzkommission bereitet derzeit Nachbesserungen für den Katastrophenschutz vor. Vorlage war eine Studie vom Bundesamt für Strahlenschutz aus 2012, wo Freisetzungsszenarien unter Berücksichtigung von Fukushima zugrundegelegt wurden. Ergebnis: Die Notfallschutzmaßnahmen nach einem schweren Atomunfall müssten auf deutlich größere Gebiete erweitert werden als bisher geplant.

Vorgesehen ist demnach eine Ausweitung der Evakuierungszonen:

Der Radius der "Zentralzone" (Evakuierung innerhalb von sechs Stunden) um ein havariertes AKW soll von zwei auf fünf Kilometer erweitert werden, umfasst damit ein sechsmal größeres Gebiet als bisher.

Der Radius der "Mittelzone" (Evakuierung innerhalb von 24 Stunden) soll von 10 auf 20 Kilometer ausgeweitet werden, was einer vierfach größeren Fläche entspricht. Für das AKW Isar 2 heißt dies, dass auch Landshut (14 km entfernt) in die Evakuierungszone fallen würde und beim AKW Gundremmingen Günzburg (12 km entfernt).
Langfristig umgesiedelt werden soll künftig in Gebieten, in denen eine jährliche Strahlenbelastung von mehr als 50 Millisievert erwartet wird, bisher liegt der Eingreifwert bei 100 Millisievert. Zum Vergleich: In Japan beträgt der Eingreifwert 20 Millisievert, in Tschernobyl lag der Wert sogar bei 5 Millisievert.

Die Nachbesserungen beim Katastrophenschutz sind zwar notwendig, im Katastrophenfall wird sich jedoch schnell zeigen, dass ein wirksamer Schutz nicht möglich ist. Deshalb müssen wir unverzüglich aus der Atomkraft aussteigen!




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Donnerstag, 21. November 2013

Insekteninvasion: Brasilien ruft Notstand aus

Auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens breiten sich Schädlinge immer weiter aus. Für zwei Bundesstaaten hat das Landwirtschaftsministerium am Montag den Notstand ausgerufen, weil die den Raupen der Baumwoll-Kapseleule nur wenig entgegenzusetzen haben. Ob die Gentechnik helfen kann, ist umstritten.

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Informationsdienst Gentechnik
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Mittwoch, 6. November 2013

Gras statt Kraftfutter




Wiesengras enthält fast alle lebenswichtigen 18 Vitamine, die der Tierkörper zur Aufrechterhaltung biochemischer Prozesse braucht. Wiesengras enthält unter anderem Provitamin A (Beta-Karotin und Retinol), die Vitamine B1 (Thiamin), B12 und B2 (Riboflavin), Vitamin C, E, K und Folsäure. Bisher sind in Wiesenblättern mehr als 20 Enzyme nachgewiesen worden. Enzyme sind als Bio-Katalysatoren für alle Stoffwechselprozesse notwendig.

Ein Beispiel: Das seltene Enzym Superoxid-Dismutase (SOD) ist in Wiesengras reichlich vorhanden. Es wirkt im Tierkörper als Antioxidans, zerstört freie Radikale und ist für den Zellaufbau und die Wirkung von Enzymen und Vitaminen unerlässlich.

Quelle: Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme, Prof. Dr. Birgit Kamm, www.biopos.de


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